EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was übersetzt Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet. EMDR diente ursprünglich nur der Behandlung von traumatischen Erlebnissen. Es zeigte sich aber mit der Zeit, dass auch weitere Störungsbilder erfolgreich mit EMDR behandelt werden können. Einige dieser Beispiele sind:
• Anpassungsstörungen,
• Traumatische Trauer nach Verlusterlebnissen
• Akute Belastungsreaktionen kurz nach belastenden Erlebnissen
• Depressive Erkrankungen und Angststörungen
• Belastungsbedingte Verhaltensstörungen bei Kindern
Die EMDR-Therapie folgt einem festgelegten Ablauf. Nach dem Erkunden der Vorgeschichte folgt das Herausarbeiten der belastenden Erinnerung, die verarbeitet werden soll. In weiteren Schritten wird die belastende Erinnerung kurzzeitig wiederbelebt und durch genau vorgegebene Abläufe – Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen der eigenen Handrücken oder Schultern so genannte „Taps“ – durch positive Erinnerungen, die vorher besprochen und abgestimmt wurden, überspielt/ersetzt.
Neuere wissenschaftliche Studien zeigen, dass EMDR auch in der Behandlung von Depressionen, Phantomschmerzen und der Senkung der Rückfallneigung bei Alkoholkranken wirksam ist. (Ostacoli 2018, Hase 2008, Schneider 2007).